Wie können die Angebote für Jugendliche in Hattersheim verbessert werden? Diese Frage hat eine Delegation der Hattersheimer SPD kürzlich nach Schwalbach geführt. Der SPD-Bürgermeisterkandidat für Hattersheim, Mesut Cetin, wollte sich persönlich einen Eindruck verschaffen, wie Jugendarbeit in anderen Städten im Main-Taunus-Kreis gestaltet wird. Der Schwalbacher Bürgermeister Alexander Immisch und zwei Sozialarbeiterinnen des Schwalbacher Jugendzentrums, Lisa und Christine, führten die Delegation aus Hattersheim durch die lichtdurchfluteten Räume des Jugendtreffs, unmittelbar neben der Integrierten Gesamtschule, und erläuterten die vielfältigen Angebote.
Mesut Cetin, Hattersheimer Bürgermeisterkandidat und Alexander Immisch, amtierender Bürgermeister der Stadt Schwalbach, nutzten die Gelegenheit, um sich über Konzepte der Jugendarbeit und den Nutzen für die Gesellschaft auszutauschen. Alexander Immisch berichtet von den positiven Auswirkungen, die durch die Einrichtung des Jugendzentrums in Schwalbach entstanden sind: „Investition in Jugendarbeit ist eine Investition in Sicherheit. Wir haben in Schwalbach sehr positive Erfahrungen mit der Präventionsarbeit gemacht“. Mesut Cetin kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen – er war früher selbst ehrenamtlich in der Jugendarbeit eines Vereins aktiv.
„Für mich bedeutet die Organisation von Einrichtungen und Räumen für Kinder und Jugendliche eines der wichtigsten Handlungsfelder in einer Stadt“ beschreibt Mesut Cetin seine politische Zielsetzung. Auch für Bürgermeister Immisch sind Kinder die Zukunft und bilden das Herzstück in seiner Gemeinde. Die beiden Sozialarbeiterinnen erklärten stolz ihre Arbeit, die für die Schwalbacher Jugendlichen in den Räumen leicht zugänglich ist. „Hürden für die Kids, darf es nicht geben“, so waren sich Lisa und Christine einig. „Sie brauchen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden Begleitung, aber vor allem auch Rückzugsmöglichkeiten.“ Das Schwalbacher Jugendkonzept ist präventiv und interventiv organisiert. Neben den Möglichkeiten des Ankommens in den Räumen im Jugendtreff gibt es auch die aufsuchende Arbeit bei Bedarf von einzelnen jungen Menschen.
Die Hattersheimer staunten über das umfangreiche Raumangebot und die damit gegebenen Möglichkeiten der jüngeren Bürger*innen in Schwalbach. Im Vergleich zu Hattersheim haben Kinder und Jugendliche in Schwalbach ihre Räume. Dorthin können sie sich zurückziehen. Die Mitarbeiterinnen des Jugendzentrums sind ihre „Anlaufpartnerinnen“ bei Fragen oder Herausforderungen und Konflikten. Sie kommen dort zusammen, spielen Billard, erledigen ihre Hausaufgaben, haben Gelegenheit zum Kochen und zu sportlichen Aktivitäten, wie z. B. Boxen. Der Kontakt zu den Sozialarbeiterinnen hat Kontinuität. Sie vertrauen den bei ihnen ankommenden jungen Menschen und geben ihnen den Raum, den sie benötigen. Im Frühjahr wird auch der Innenhof des Atriums von den Jugendlichen wieder selbst bepflanzen werden: Tomaten, Paprika, aber auch Blumen werden alles hier noch bunter machen.
„Der Besuch in Schwalbach hat sich gelohnt. Ich bin beeindruckt und nehme viele Ideen mit nach Hattersheim.“ beurteilt Mesut Cetin den Termin. Nach seinen Vorstellungen soll auch in Hattersheim die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wieder mehr Priorität bekommen und zur Chefsache im Rathaus werden. Die Jugendlichen sollen dabei in die Konzeption mit einbezogen werden.