Bestatter auch in Hessen als systemrelevante Berufsgruppe anerkennen

Bild: Angelika Aschenbach

Die SPD-Landtagsfraktion fordert, auch in Hessen Bestatter und Bestatterinnen als systemrelevante Berufsgruppe anzuerkennen. In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Berlin wurde die Relevanz bereits anerkannt. Der Abgeordnete Wolfgang Decker sagte heute dazu:

„Es sollte unstreitig sein, dass das Bestattungswesen als eine Einrichtung mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen zu betrachten ist und bei dessen Ausfall oder Beeinträchtigung erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere ernsthafte Folgen eintreten würden. Für uns ist das Bestattungswesen deshalb zweifellos ein Bestandteil der sogenannten ‚kritischen Infrastruktur‘. Deshalb ist es nur folgerichtig, auch in Hessen die Systemrelevanz auszusprechen.“

Decker teilte mit, dass seine Fraktion das Thema auch in einem aktuellen dringlichen Berichtsantrag aufgegriffen habe. Er sagte: „Ganz einfach ausgedrückt ist das Abholen, das Versorgen und das Bestatten eines Leichnams für ein funktionierendes Gemeinwesen unerlässlich.“

Offensichtlich habe man seitens der Landesregierung zunächst die Berufsgruppen im Fokus gehabt, die direkt oder indirekt dazu beitragen, dass die Pandemie nicht uferlos um sich greife. Dies sei sicher notwendig und nicht zu kritisieren. „Allerdings muss man sehen, dass es auch anerkannte relevante Berufsgruppen gibt, die auf die Eindämmung der Pandemie selbst keinen unmittelbaren Einfluss nehmen können, gleichwohl aber u.a. für die Versorgung der Bevölkerung unerlässlich sind, z.B. im Lebensmittelhandel oder in der Logistik. Warum dies nicht für Bestatter gelten soll, ist unverständlich“. Mit der Anerkennung der Systemrelevanz müsse auch einen Anspruch auf Versorgung mit Schutzausrüstung einhergehen, ebenso wie auf eine Notbetreuung betreuungsbedürftiger Kinder. „Unstrittig ist nämlich auch, dass die Bestattertätigkeit nicht per Homeoffice funktioniert“, so Decker.